Todos me dicen el negro Llorona - Negro pero cariñoso
            Yo soy como el chile verde Llorona - Picante pero sabroso
          
De la mar vino una carta Llorona - Que me mandó la siren 
            Y en la carta me decía Llorona - Quien tiene amor tiene pena
          
No creas que porque canto ay Llorona - Tengo el corazón alegre 
            También de dolor se canta ay Llorona - Cuando llorar no se puede
          
Dicen que no tengo duelo Llorona - Porque no me ven llorar 
            Hay muertos que no hacen ruido Llorona - Y es más grande su penar
          
Tengo una pena tan grande Llorona - Que casi puedo decir 
            Que yo no tengo la pena Llorona - La pena me tiene a mí
          
Un corazón mal herido Llorona - Sólo con llorar descansa 
            El rico con su dinero Llorona - Y la pobre con su esperanza
          
Ay de mí Llorona Llorona - Llorona entre dos caminos 
            Ay qué es bonito un beso Llorona - Entre dos amantes finos
          
Ay de mí Llorona Llorona - Llorona que sí que no 
            La luz que me alumbraba Llorona - En tinieblas me dejó
          
Ay de mí Llorona Llorona - Llorona deja llorar 
            A ver si llorando puede Llorona - Mi corazón descansar
          
© Musik & Lyrics: Mexico Ende 19.Jahrhundert • Gemeinfrei - Public Domain
Alle nennen mich El Negro Llorona - Schwarz und dennoch zärtlich 
            Ich bin wie die grüne Chilischote - Scharf und dennoch köstlich
          
Vom Meer herüber kam ein Brief Llorona - Den hat mir die Sirene geschickt 
            Und der Brief sagte mir - Wer Liebe hat, hat auch Leid
          
Glaub nicht weil ich singe - Wäre mir ein heiteres Herz zu eigen
            Auch vor Schmerz weint es sich - Wenn Singen nicht möglich ist
          
Sie sagen ich hätte keinen Kummer Llorona - Weil sie mich nicht weinen sehen 
            Es gibt Tote die machen keinen Lärm - Und umso schlimmer ist deren Qual
          
Ich habe einen solch großen Kummer Llorona - Dass ich sagen könnte 
            Dass nicht ich den Kummer habe - Der Kummer hat mich
          
Ein übel verwundetes Herz - Allein weinend kann es gesunden 
            Der Reiche mit seinem Geld - Die Arme mit ihrer Hoffnung
          
Oh weh mir Llorona - Llorona zwischen zwei Wegen 
            Oh wie wunderbar ist doch ein Kuss Llorona - zwischen zwei feinen Liebenden
          
Oh weh mir Llorona - Llorona, ja doch - nicht doch! 
            Das Licht das mir einst leuchtete - In Finsternis ließ es mich zurück
          
Oh weh mir  Llorona Llorona - Llorona lass die Tränen laufen 
            Sehend dass es zu weinen vermag - kommt mein Herz zur Ruhe
            Übertragung: M.Neschen
          
Geschichten über La Llorona sind überall in den Americas zu hören - unterschiedlich alle, dennoch haben sie eine gemeinsame Wurzel. Sie gehen zurück auf die prä-kolumbianische Era und sind verknüpft mit der aztekischen Göttin Cihoacoatl, die bei Nacht erscheint und laut um ihre toten Kinder weint.
Für die Chicana Feministas ist Llorona eine starke weibliche Figur; sie symbolisiert die Stimme des Widerstandes gegen Patriarchat, heteronormative Erwartungen und stereotype Genderrollen. La Llorona verhält sich nicht normgerecht, sie schert sich nicht um Erwartungen.
Hat sie ihre Kinder umgebracht so wie Medea oder hat sie's nicht getan? Sie weint und heult und schreit; sie beruhigt sich nicht und ist nicht vernünftig, leistet ihre Trauerarbeit endlos. So war das nicht gedacht! Zehn bis zwanzig Therapiestunden sollten schon reichen - nicht ganze Jahrhunderte!
Vielleicht hat sie ihre Kinder umgebracht, vielleicht bereut sie es, vielleicht sind ihre Kinder aber auch bei einem Unfall ums Leben gekommen, bei einer großen Flut; oder sie wurden vom weißen Teufel - el diablo blanco - gefressen - quizas¿
Das Lied La Llorona entstand Ende des 19.Jahrhunderts Volkslied in Tehuantepec - Mexico. Es gibt hunderte Strophen und es kommen ständig neu hinzu. Die bekanntesten Interpretationen hierzulande dürften die von Chavela Vargas und Lila Downs sein. Vielleicht kennt ihr das Lied auch von Joan Baez und ihrem spanischem Album Gracias a la Vida. (LP 1974) 
            Quelle: LP & CD Booklets, Internet, hie & da