Rundbrief Archiv | Neschville

★ Rundbrief 008 ★

Liebe Liedfreund*Innen Leev Lückche

Es gibt traurige Festtage - so auch der 27.Januar:

Ich bin glücklich musikalisch beitragen zu können zum Gelingen von:
Erinnern - Eine Brücke in die Zukunft
Montag 27. Januar 2020 - 18 Uhr
Antoniterkirche - Schildergasse - Köln

Hier der Flyer zur Veranstaltung

Ich kann Euch sagen - es geht unter die Haut an die Knochen bis ins Mark. Schon als Kind - meine Eltern haben mir recht früh von alledem erzählt - hockte ich da und weinte bitterlich. Mein kleines Hirn konnte dass alles nicht fassen und so geht es mir noch heute. Trotz alledem und alledem - wir müssen auch mit Musik und Kunst dagegen halten.
Zu den Ermordeten des Holocaust gehörte auch Ilse Weber (geboren am 11.1.1903 in Witkowitz, Österreich-Ungarn; gestorben am 6.10.1944 im KZ Auschwitz-Birkenau).
Sie war eine tschechoslowakische deutschsprachige jüdische Schriftstellerin und Liedkomponistin.
Ausschnitt aus Ilse Webers Gedicht Musica Prohibita

Ich wandere durch Theresienstadt
vorbei an dem strengen Gendarmen
die Laute, die man mir geliehen hat
wie ein Kind verpackt in den Armen
Wir sind ja verurteilt an diesem Ort
zu tiefster Verzweiflung und Schande
und die Instrumente nahm man uns fort
als gefährliche Konterbande
Mit Dichterwort und ein wenig Musik
wollen wir dem Elend entfliehen
Aus schlichten Liedern soll bißchen Glück
und gütiges Vergessen erblühen

Es gibt ein Buch mit Gedichten und Liedern: Wann wohl das Leid ein Ende hat - Briefe und Gedichte aus Theresienstadt
Herausgegeben von Ulrike Migdal - Carl Hanser Verlag 2008

Einige Gedichte und Liedtexte findet Ihr hier: Ilse Weber Gedichte

Liebe Grüße ∘ Et kütt wie et kütt ävver et is nit immer joot jegangeNeschen